Klimaideen – inspiriert aus Ghana

Während sich mehr Menschen mit dem Klimaschutz beschäftigen oder einfach nur sinnloserweise Greta beobachten und in Stücke reißen, mache auch ich mir Gedanken um meine Umwelt und versuche in meinen Alltag Dinge einzubauen, die klimafreundlicher sind, obwohl das bei monatlichen Flügen zur Fernbeziehung nicht gerade leicht ist. Dennoch, ich mache mir viele Gedanken darüber, wie unser Klima funktioniert, was es für Möglichkeiten gäbe, klimafreundlicher zu leben und inwiefern Menschen auf der anderen Seite des Globus davon betroffen sind, dass ich Fleisch esse, fliege, Auto fahre und Strom verbrauche. So richtig vorstellen kann ich es mir nicht, aber ich denke, es stimmt. Und ich denke, wir (in Industrieländern lebende Menschen) werden noch früher als sie wünschen, von den negativen Auswirkungen des Klimas mitkriegen. Wahrscheinlich durch vermehrte Naturkatastrophen, höhere Migration oder längere Perioden ohne Regen.

Ich habe mir oft überlegt, warum es nicht möglich ist, jedweden Verbrauch von (nicht erneuerbarer) Energie zu limitieren, für jeden Menschen. Das heißt, jeder hat ein Kontingent an Strom, Heizung und Benzin pro Monat. Und wenn es alle ist, ist es alle. Dazu gibt es wahrscheinlich eine hilfreiche fancy App, die uns sagt , wie viel noch übrig ist, ähnlich einer Diät, die darauf beruht, wie viele Kalorien wir noch „übrig“ haben. Dazu bräuchten wir das wissen, wie viel alle möglichen Aktivitäten verbrauchen und es müsste geregelt sein, wie man mit öffentlichen Gütern umgeht. Also die Energie, die die Tram verbraucht, mit der ich mitfahre oder die Laterne, die abends brennt, wenn ich in den Straßen unterwegs bin. Abgesehen davon, wäre das doch schon möglich, oder? Der Gedanke kam mir aus meinen Erfahrungen in Ghana und im Sudan. Dort sind Stromausfälle an der Tagesordnung. Man arrangiert sind, hat Kerzen parat, geht eher zu Bett, richtet seinen Tagesrhythmus nach Tageslicht und nicht nach Glühbirnenlicht aus und stirbt nicht gleich, wenn Laptop oder Handyakku mal leer sind. Ehrlich gesagt habe ich solche Momente sogar oft genossen, vor allem wenn die Stromausfälle abends waren. Man setzt sich zusammen, macht ein paar Kerzen an und unterhält sich mit Kollegen oder Freunden, man setzt sich raus und beobachtet die Sterne, man spielt Spiele oder liest ein Buch. Die Unterbrechung ständiger Erreichbarkeit und Beschallung von Entertainment, Werbung und Informationen tat mir bisher immer gut. Ich kann mir gut vorstellen, wenn ich so an meine Freunde und Familie denke, dass das vielen gut tun würde. Ich will damit nicht sagen, dass es doch gar kein Problem ist und die Leute in Ghana sich nicht beschweren sollen, dass es ständig Stromausfälle gibt, schlechtes Internet und nicht immer Wasser aus der Leitung gibt. Im Gegenteil, mein Job besteht ja sogar darin, daran zu arbeiten, dass all dies für jeden verfügbar ist. Ich meine eher, dass die Verfügbarkeit endlich sein sollte. Dass man ausrechnen sollte, wie viel Verbrauch pro Person im Durchschnitt klimatechnisch vertretbar ist und man dann den Maximalwert zulässt. Und ganz wichtig, man sich da nicht rauskaufen kann. Reiche Leute haben sowieso eine Millionen mehr Privilegien. Für jeden das gleiche Recht bzw. in dem Fall die gleiche Limitation. Wie wäre das? Was würde sich im Alltag für euch ändern? Würdet ihr dabei mitmachen?

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